„Lisa Walter, FDP-Kandidatin für den Wahlkreis Waiblingen, wählt das Krankenhaus in Schorndorf als Treffpunkt. Die 30-jährige Mutter möchte liberale Ideen mit sozialen Themen zusammenbringen.
Schorndorf – Private Anlässe und politische Themen – beides kann Lisa Walter, die 30-jährige Kandidatin der FDP, am Krankenhaus in Schorndorf finden. Denn hier kam vor sechs Monaten nicht nur ihre Tochter Laura zur Welt, zudem sieht sie an diesem Beispiel Handlungsbedarf für eine bessere Gesundheitspolitik – die vor allem jungen Familien nutzen soll. Zum Glück sei jetzt entschieden worden, dass das Krankenhaus in Schorndorf bestehen bleibe, sagt FDP-Kandidatin. Aber schon das Thema Hebammenversorgung zeige, dass im Gesundheitssystem vieles im Argen liege.
Erste Gewerbeanmeldung mit 18 Jahren
Der Werdegang von Lisa Walter zeigt zwei Konstanten: Eine große Heimatverbundenheit und ein großes Interesse am Wirtschaften. Walter ist in Rudersberg aufgewachsen und zur Schule gegangen – und sie wohnt dort nach wie vor, im Sinne einer Großfamilie im Haus ihrer Eltern. Gewerblich wollte sie früh auf eigenen Beinen stehen, sie hat im Alter von 18 Jahren zunächst ein Fingernagelstudio gegründet.
Später hatte sie die Idee, einen Fahrdienst für Pflegebedürftige zu etablieren. Es sei die Bürokratie gewesen, die das verhindert habe – und der Umstand, dass man als privater Investor Umsatzsteuern verlangen müsse, was als gemeinnützige Einrichtung nicht notwendig sei. Daher glaube sie, dass zu viel Reglementierung privatwirtschaftliches Engagement verhindere – es sei einer ihre wichtigen Ziele, solche Hürden abzubauen, um die Existenzgründer zu stärken. (…)
Wunsch: Pflegeberufe sollen attraktiver werden
Sollte es so weit kommen, würde sich Lisa Walter in der FDP um Sozialpolitik kümmern wollen – und etwas dafür tun, dass der Hebammenberuf wieder attraktiver wird und dass sich wieder mehr Menschen für Pflegeberufe entscheiden. „Es liegt nicht nur am Geld“, ist dazu ihre Meinung. Genauso wichtig sei die Arbeitsorganisation, damit die Beschäftigten nicht permanent überfordert seien.
Durch ihre Tätigkeit als Anlageberaterin hat Lisa Walter auch Idee, wie die die Altersvorsorge zu sichern ist. „Die Null-Zinspolitik ist schwierig“, sagt sie, die Leitzinsen müssten wieder auf ein normales Maß angehoben werden, um Vermögen nicht zu entwerten. Auch den Erwerb von Wohneigentum solle der Staat besser fördern, etwa durch Freibeträge oder die Senkung der Grunderwerbssteuer. Was hingegen die Verkehrsprobleme der Landeshauptstadt angeht, so ist Lisa Walter ob der jetzigen Diskussion skeptisch. Die Messstationen seien falsch positioniert, es sei zudem nicht geklärt, was die mit Moos besetzten Lärmschutzwände bringe. Sie sei gegen Fahrverbote, sagt sie – auch wenn der öffentliche Nahverkehr durch mehr Park & Ride-Parkplätze gefördert werden könne.“
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